Die Gruppe G der WM ist eine Zweiklassengesellschaft. Während für Belgien und England, jeweils mit 2 Siegen gestartet, der Gruppensieg zum Greifen nahe ist, bleiben Tunesien und vor allem Panama nur die Rolle des Zuschauers, wenn es um den Gruppensieg und das Weiterkommen geht.
Belgien gehört zu den Mannschaften, denen sowohl von Experten als auch von den Fans viel zugetraut wird. Die Wettquote auf den WM-Titel der Roten Teufel liegt bei 9.00. Nur drei Nationen haben nach dem 3:0-Auftaktsieg über Panama und dem 5:2 gegen Tunesien größere Chancen auf den Triumph in Russland. Logisch, dass die Mannschaft von Trainer Roberto Martinez auch in der Gruppe G hoch gehandelt wird (Quote 2.25).
Belgien hat ein großes Ziel
Bereits 2014 in Brasilien gewann Belgien jedes der drei Gruppenspiele und marschierte souverän ins Achtelfinale. Endstation war allerdings eine Runde später gegen den späteren Finalisten Argentinien (0:1). Das war das zweitbeste Resultat in der WM-Geschichte der Nation. Nur 1986 in Mexiko (Platz 3) sprang ein besseres Ergebnis heraus. Ansonsten war für die Roten Teufel bislang fünfmal im Achtelfinale und viermal in der Vorrunde Schluss. Dieses Jahr soll mit der talentierten Equipe um Kevin de Bruyne und Eden Hazard endlich der große Wurf gelingen.
England hofft auf Turnier-Glück
England (Quote 1.60) wird von der Wettquote auf den Gruppensieg nur unwesentlich stärker eingeschätzt als Belgien. Das hat einen Grund. Die Three Lions verfügen über eine junge Mannschaft mit viel Potential, die ohne Niederlage (acht Siege, zwei Remis) souverän durch die Qualifikation marschierte und dank Harry Kane gegen Tunesien (2:1) einen Last-Minute-Sieg und gegen Panama einen Kantersieg eingefahren hat. Die Hoffnungen auf der Insel sind groß. Insgeheim träumen die Briten vom zweiten WM-Titel (Quote 11.00) nach 1966. Aber: Seit dem legendären Wembley-Finale vor 52 Jahren war das Viertelfinale (1970, 1986, 2002 und 2006) das Höchste der englischen Gefühle. Satte dreimal schieden die Three Lions in der K.O.-Phase im Elfmeterschießen aus. Die Entscheidung vom Punkt ist mittlerweile ein englisches Trauma.
Ein einziger Sieg wäre bereits ein Erfolg
Tunesien und Panama spielen um das Weiterkommen in der Gruppe keine Rolle mehr. Die Prognosen gingen von Anfang von einem Ausscheiden der beiden Nationen aus. Die Tunesier nahmen bislang 4 Mal an einer WM-Endrunde teil (1978, 1998, 2002 und 2006), immer schied das Team in der Gruppenphase aus. Der bisher einzige WM-Sieg gelang 1978 gegen Mexiko. Für Panama ist es die erste WM-Teilnahme überhaupt. Der Mannschaft aus dem zentralamerikanischen Staat wird wenig zugetraut. Bei so niedrigen Erwartungen kann das Team auch im letzten Spiel nur gewinnen.
*Die im Text angegebenen Quoten sind vom 24.06.2018 und können sich zwischenzeitlich geändert haben